Vielfalt auf dem Teller

Essen ist emotional. Essen ist Euphorie. Essen ist einfach. Essen ist ein Erlebnis. Essen ist essentiell.

„Was auf den Tisch kommt, wird gegessen“ ist passé. Vielmehr steht in unserer Wohlstandsgesellschaft jederzeit das passende Produkt bereit: vom saftigen Steak über frisches Gemüse bis hin zum vegetarischen Schnitzel. Wird Essen damit zu einer Identität? Oder gar zu einer Ideologie, worauf Vegetarismus und Veganismus schließen lassen könnten? Was sind Motivationen für eine karnivore, vegetarische oder vegane Ernährung? Das Essen ist politisch geworden. Ethische und philosophische Reflexion rund um Tierrechte und Tierwohl spielen ebenso eine Rolle wie der Klimawandel, Ressourcenverknappung und die Abnahme der Artenvielfalt. Auf individueller Ebene beeinflussen darüber hinaus Gesundheit, Geldbeutel und Bildungshintergrund den Ernährungsstil.

Genuss – ganz ohne tierische Produkte?

Ausprobieren und Neues entdecken, erweitert den eigenen Horizont – nicht nur politisch, sondern auch geschmacklich. Hierzu lädt der Deutsche Tierschutzbund mit seinem Kochbuch „Tierschutz genießen“ ein und holt den kritischen Konsumenten zwischen Politik und Genuss ab. Die prominenten Gastautoren, aus deren Federn die veganen Rezepte stammen, leben selbst nicht alle ausschließlich vegan. Die vegane Küche wird vielmehr als Bereicherung gesehen. Sie „ist immer noch viel zu unbekannt und die meisten Menschen haben nur sehr vage Vorstellungen, was sich hinter dieser vielseitigen Ernährung verbirgt“, so Boris Lauser. Dabei ist die Zubereitung veganer Speisen, wie Michaela Marmulla treffend formuliert, „unglaublich vielfältig und vor allem nicht annähernd so kompliziert, wie man vielleicht denkt.“

Für den Gaumen und das Ökosystem

„Veganes Essen schmeckt lecker, schont Ressourcen, schützt die Umwelt, andere Lebewesen und unseren Planeten, wirkt dem Klimawandel entgegen und macht einfach glücklich“, so sieht es Sebastian Copien. Auch wenn ein „veganes Kochbuch […] die Missstände nicht ausgleichen kann, zeigt es ganz wunderbar, dass kein Tier für leckeres Essen leiden muss“, gibt Patrick Bolk zu bedenken. Neben Rezepten finden sich im Kochbuch auch Informationen zu Nutztieren wie Hühnern, Schweinen, Rindern aber auch Enten, Gänsen, Puten und Lachsen.

Kochen oder bekochen lassen?

Wer gerade keine Ambitionen hat, den Kochlöffel zu schwingen, der findet unter www.tierschutz-auf-dem-teller.de eine Liste von Restaurants und Hotels mit artgerechten Gerichten und fleischlosen Varianten. Mit dem Projekt Tierschutz auf dem Teller® zeichnet die Schweisfurth Stiftung Gastro-Betriebe sowie Einrichtungen und Kantinen aus, die beim Wareneinkauf auf tierische Erzeugnisse aus artgerechter Haltung achten. Wollen Sie Ihren Lieblings-Gastrobetrieb für die Auszeichnung mit der Tierschutzkochmütze 2018 nominieren? Hier finden Sie weitere Informationen.

Zum Weiterlesen:

Aktuell werden die beiden Studien VeChi Diet und VeChi-Youth durchgeführt. Anhand von Referenzwerten wird die Ernährung von Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen, die vegetarisch, vegan oder mit Mischkost gesund ernährt werden, untersucht, verglichen und anhand aktueller Empfehlungen bewertet. Die Erhebung findet bundesweit statt.