Transfer-Räume für gesunde Menschen, Tiere und Umwelt

Die Initiative „T!Raum One Health“ möchte einen Paradigmenwechsel einleiten und die ganze Region Vorpommern zu einer One-Health-Region weiterentwickeln.

Bislang werden Natur, Tier- und menschliche Gesundheit strikt getrennt und gerade in der Wissenschaft überwiegend losgelöst voneinander behandelt. Der One Health-Ansatz hingegen folgt der Erkenntnis, dass die Gesundheit des Menschen eng mit der Gesundheit von Tieren und einer intakten Umwelt verbunden ist. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert in diesem Zusammenhang das bundesweit angelegte Projekt T!Raum One Health. „T!Raum“ steht für Transfer-Räume, in denen gemeinsam die Zukunft von Regionen gestaltet werden soll.

Mitmach-Konferenzen für eine One-Health-Region Vorpommern-Greifswald

Gemeinsam mit der Uni Greifswald führt die Schweifurth Stiftung in diesem Rahmen  ab 2025 das Teil-Projekt „T!Raum One Health Projekt‚ Public Engagement“ mit dreijähriger Laufzeit in der Region Vorpommern durch. Gemeinsam mit Wissenschaft und Gesellschaft machen wir uns mit Beteiligungs-Formaten auf den Weg, das Verständnis für One-Health-Zusammenhänge aufzubauen, sie in die eigene Region zu übertragen und eigene One-Health-Aktivitäten zu starten. Drei größere Mitmach-Konferenzen stehen dabei im Zentrum und werden von kleineren Begegnungs- und Dialogformaten begleitet. Der wechselseitige Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft in den Mitmach-Konferenzen soll langfristig dazu beitragen, eine One-Health-Region Vorpommern-Greifswald zu etablieren.

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In Kooperation mit:

 

 

 

 

Quo Vadis, Nutztierhaltung in Bayern?

Stellungnahme der Arbeitsgruppe Tierwohl der Verbraucherkommission Bayern. „Wachsen oder weichen“, dieses Motto gilt für viele kleine und mittelständische landwirtschaftliche Betriebe. Gemeint ist die Notwendigkeit einer Produktionssteigerung bei gleichzeitiger Kostendeckelung. Leidtragend sind meist die Tiere. Denn Tiergesundheit und Tierwohl stehen hinten an. Alternativen zu diesem Trend zeigt die im Oktober 2016 veröffentlichte Stellungnahme „Gesellschaftlich akzeptierte Nutztierhaltung in Bayern“ der Arbeitsgruppe Tierwohl der Verbraucherkommission Bayern auf. Das Gutachten „Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung” des Wissenschaftlichen Beirats Agrarpolitik beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft diente in diesem Rahmen als Basis. In ihm werden problematische Entwicklungen der modernen Nutztierhaltung thematisiert und die Handlungsfelder in der Tierhaltung für Betriebe, Politik, Verwaltung und Konsumenten identifiziert.

Fehlende Transparenz für Verbraucher

Die Optimierung von Tieren und ihrer Haltungsbedingungen – von der Züchtung über (genetisch veränderte) Futtermittel, der Haltung bis hin zur Schlachtung – rückt in Tierhaltungsbetrieben immer weiter in den Vordergrund konstatiert die Arbeitsgruppe Tierwohl. Die Kennzeichnungspflicht ist nach Ansicht vieler Verbraucherschützer nicht umfassend genug, den Verbrauchern sollte mehr Transparenz verschafft werden. Denn nur dann können sie durch ihr Kaufverhalten die Produktionsbedingungen in den Betrieben beeinflussen. Lediglich die Anzahl der Siegel zu erhöhen ist jedoch keine Lösung. Schon heute finden sich auf den Waren unzählige verschiedene Labels zu Herkunft, Produktion und Inhalt, so dass der erste Eindruck oft täuscht. Darüber hinaus tragen Skandale und Betrugsfälle zu einer zusätzlichen Verunsicherung seitens der Konsumenten bei.

Alternativen & Maßnahmen

Die vom Vorsitzenden der Verbraucherkommission Bayern, Prof. Franz-Theo Gottwald, geleitete Arbeitsgruppe Tierwohl hat in ihren Empfehlungen konkrete Leitlinien für Bayern entwickelt. Sie beinhalten den Aufbau eines Tierwohl-Monitorings, die Einführung einer intensivierten Qualifizierung und Fortbildung von Tierhaltern sowie eines einheitlichen Tierwohllabels und strikterer gesetzlicher Regulationen (mit Sanktionsmöglichkeiten) aber auch ökonomische Förderungen. Der zitierte One-Health Ansatz, der von Prof. Manfred Gareis und Hans Hauner eingebracht wurde, unterstreicht dabei die reziproke Abhängigkeit von Menschen, Pflanzen und Tieren. Nur durch eine verstärkte fachübergreifende Zusammenarbeit, die letztlich der Tiergesundheit und der Verbrauchergesundheit zugutekommt, kann den gegenwärtigen ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen beigekommen werden.

Header-Foto: © Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. V.l.n.r.: Prof. Dr. Dr. habil Manfred Gareis (LMU München, Lehrstuhl für Lebensmittelsicherheit), Ulrike Scharf (Bayerische Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz) und Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald (Vorstand der Schweisfurth Stiftung)