Von Experten lernen und mitdiskutieren: Das Münchner Forum Nachhaltigkeit
Ernährungssicherung, Umweltschutz, Klimawandel, Post-Wachstum, Mobilität, Fracking, Ressourcenschutz, Energiewende, Globalisierung – das Münchner Forum Nachhaltigkeit (MFN) bietet eine Informations- und Diskussionsplattform rund um aktuelle Nachhaltigkeitsthemen.
Was genau passiert beim Fracking? Was sind Gemeingüter? Wie kann man seinen ökosozialen Anspruch auch im Alltag nachhaltig umsetzen? Das MFN sucht gemeinsam mit interessierten Gästen auch auf schwierige Fragen konkrete, praxistaugliche Antworten. Seit 2005 laden der Verein oekom e.V., die Selbach-Umwelt-Stiftung und die Schweisfurth Stiftung bis zu acht Mal im Jahr zu den Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen ein.
Expertinnen und Experten machen komplexe Themen zugänglich
Die Veranstaltungen sind meist schnell ausgebucht. Kein Wunder, denn die Referentinnen und Referenten sind hochkarätige Experten.Naturwissenschaftler und Politiker Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, der ehemalige UN-Sonderbeauftragte für das Recht auf Nahrung Prof. Dr. Jean Ziegler, Dr. Hans R. Herren, Co-Vorsitzender des Weltagrarberichts, Silke Helfrich, Gründerin des Commons-Instituts, Prof. Dr. Michael Braungart, Mitbegründer des Cradle-to-Cradle-Prinzips – das sind nur einige der Vortragenden, die in den vergangenen Jahren den Münchnern das Thema Nachhaltigkeit in seinen verschiedenen Ausprägungen näher gebracht haben.
Beliebte Veranstaltungsreihe mit starken Partnern
An unterschiedlichen Veranstaltungsorten wird eine breite Öffentlichkeit angesprochen: Rund 1.500 Gäste erreicht das MFN jährlich mit seiner Vortragsreihe. Begleitet von starken Kooperationspartnern wie der Die Umwelt-Akademie e.V., der Bürgerstiftung München, Green City e.V., der Hochschule für angewandte Wissenschaften München sowie der Ringvorlesung Umwelt der Studentischen Vertretung der TU München werden hier Fragen behandelt, die auf unsere Zukunft entscheidenden Einfluss haben werden.
Sie haben Interesse an dieser Veranstaltungsreihe? Alle Termine, Veranstaltungsinformationen und Anmeldemodalitäten finden Sie hier.
Ab sofort können Vorträge auch beim Youtube-Kanal des MFN abgerufen werden.
Projektname: Münchner Forum Nachhaltigkeit
Startschuss: 2005
Status: läuft
Wirkungskreis: lokal, regional
Zielgruppe: Interessierte an Themen rund um Nachhaltigkeit
Maßnahme: Mitveranstalter
Ansprechpartner: Dr. Manuel Schneider, oekom e.V.
Mehr unter: mfn-net.de
Wirtschaften für das Gemeinwohl
Der Turbokapitalismus mit seinem Wachstumsverständnis ist längst an seine Grenzen gestoßen. Was es stattdessen braucht, ist ein alternatives und gerechteres Wirtschaften im Einklang mit den Bedürfnissen der Menschen und den natürlichen Ressourcen. Dieser Ansicht ist die Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung, die seit vier Jahren auch in Bayern aktiv ist. Am 10. November 2015 wurde die Gründung der Gemeinwohl Ökonomie Bayern e.V. gefeiert. Alle Aktiven und Interessierten waren eingeladen, die Gemeinwohl-Ökonomie in Bayern kennenzulernen. Dabei haben auch neue Gesichter, die das Konzept noch nicht genauer kannten, am Dienstag Abend den Weg in den Impact Hub München gefunden. Unter der Anleitung von Moderatoren wurde sich in Fokusgruppen zu den Themen Gemeinwohl orientiertes Leben, Unternehmen, Politik, Gemeinwohl-Gemeinden sowie Wissen und Bildung ausgetauscht.
Gutes sichtbar machen
Das Ziel einer Gemeinwohlbilanz ist es, Unternehmen, die sich ihrer ökologischen und sozialen Verantwortung stellen, sichtbarer zu machen. So soll der Erfolg eines Unternehmens oder einer Organisation nicht rein ökonomisch bewertet werden, sondern auch andere Werte berücksichtigt werden, die dem Gemeinwohl dienen. Zur Erstellung der Gemeinwohlbilanz wurde eine Matrix mit verschiedenen Indikatoren entwickelt. Der komplexe Prozess wird auf der Homepage der Gemeinwohl-Ökonomie anschaulich erläutert. Über den Verein sollen diese Akteure nun besser vernetzt werden. Dafür sind alle bilanzierten Mitmacher in einer interaktiven Karte, der ecogoodmap, verzeichnet.
Viele Wege führen zu mehr Nachhaltigkeit
Langfristiges möchte die Bewegung auch den Rechtsrahmen des Wirtschaftens verändern; so sollen etwa soziale und ökologische Akteure besser gestellt werden. Die Gemeinwohlbilanz ist dabei ein Angebot von vielen, erläutert Jörn Wiedemann, Vorstandsmitglied von Gemeinwohl-Ökonomie Bayern e.V. Ein Nachhaltigkeitsbericht kann ein anderes Instrument dafür sein.
Ein anderer Weg könnte ein Gemeinwohl-Ökonomie-Label für Produkte sein, die durch bilanzierte Unternehmen angeboten werden, so Wiedemann. Die Gemeinwohl-Unternehmen sind aktuell das, was die Bio-Pioniere in den 80er Jahren waren. Seiner Meinung nach sei ein Wandel langfristig möglich.
Die Schweisfurth Stiftung war 2014 die erste Stiftung, die eine Gemeinwohlbilanz erstellt hat. Jörn Wiedemann hat damals den Prozess der Bilanzierung begleitet.
Mehr zum Verein erfahren Sie im grün & gloria- Interview mit Jörn Wiedemann, Vorstandsmitglied von Gemeinwohl-Ökonomie Bayern.