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Lecker, nachhaltig oder gesund – was ist eigentlich Lebensmittelqualität?

Für den einen ist der Geschmack entscheidend, für den anderen die Nährwertzusammensetzung, für den nächsten eine nachhaltige, agro-chemiefreie Erzeugung, für andere wiederum eine ganz persönliche Mischung aus allen drei Aspekten– stellt sich also die Frage: Was ist eigentlich ein gutes, qualitativ hochwertiges Lebensmittel? Fakt ist: Wir meinen nicht unbedingt das Gleiche, wenn wir von Lebensmittelqualität sprechen. Die Bewertung ist geprägt von subjektiven Wahrnehmungen und heterogenen Vorstellungen. Wie also kann dem Qualitätsbegriff angemessen Rechnung getragen und die Lebensmittelqualität bewertet werden? Dieser Frage gingen die TeilnehmerInnen der ersten virtuellen Konferenz „Nachhaltigkeits-Impulse“ des Zentrums für Nachhaltige Unternehmensführung am 21. April 2020 nach. Bei der Konferenz plädierte Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald, Vorstandsvorsitzender der Schweisfurth Stiftung, in seinem Vortrag für eine ganzheitliche Bewertung der Qualität von Lebensmitteln.

Plädoyer für eine ganzheitliche Bewertung

Die Conclusio der Schweisfurth Stiftung, die sich seit rund 30 Jahren mit der Frage beschäftigt, mit welchen wissenschaftlichen Methoden Lebensmittelqualität adäquat ermittelt werden kann, brachte Gottwald so auf den Punkt: „Klar ist: Rein naturwissenschaftlich messbare Parameter, wie beispielsweise Keimbelastung, Verzehrfähigkeit und der Product Carbon Footprint, sind nicht ausreichend, um die Qualität eines Lebensmittels zu erfassen. Denn dies geht immer mit einem Reduktionismus einher und wird der Vielschichtigkeit der Qualitätswahrnehmung nicht gerecht.“ Vielmehr bräuchte es, laut Gottwald, es eine ganzheitliche Bewertung, einen multiperspektivischen Ansatz, innerhalb dessen es unterschiedliche Annäherungen an Lebensmittelqualität geben kann.

Drei Methoden zur ganzheitlichen Bewertung von Lebensmittelqualität

Gottwald berichtet auch, dass sich im Laufe der intensiven Forschungsarbeiten der Schweisfurth Stiftung drei Rahmenkonzepte herauskristallisierten, die eine ganzheitliche, unterschiedliche Perspektiven einnehmende Bewertung von Lebensmittelqualität erlauben würden: Die Ernährungsökologie der Gießener Schule, ein Wertschöpfungskettenverständnis und ein Konzept, welches sich von den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) ableiten lässt.

Eine ausführliche Erklärung der einzelnen Konzepte finden Sie hier: Ernährungsökologie der Gießener Schule, Wertschöpfungskettenverständnis und die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.

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