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Den Wandel selbst gestalten

Die Mitmach-Regionen Initiative: Menschen in 50 Regionen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz setzen sich für ein gutes Leben für alle ein.

Ob in Aalen in Baden-Württemberg, im Hohen Fläming in Brandenburg, in Neulengbach im Wiener Wald oder in Winterthur im Schweizer Kanton Zürich: In zahlreichen Mitmach-Regionen vernetzen sich engagierte Bürger:innen, um lokale Lösungen für ökologische und soziale Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln und umzusetzen. Getragen von der Schweisfurth Stiftung und dem niederösterreichischen Verein Pioneers of Change unterstützt die Mitmach-Regionen Initiative diese Menschen dabei.

Entwicklung in mehr und mehr Selbstorganisation

Die Initiative ging aus dem 2022 gestarteten Projekt 100 Mitmach-Regionen hervor, in dem regionale Teams zum Beispiel bei der Organisation lokaler Mitmach-Konferenzen von uns begleitet wurden. Bereits bei Projektbeginn war vorgesehen, dass die anfangs intensivere Begleitung mehr und mehr in die Selbstorganisation der Regionen übergeht. So wurden in den ersten drei Jahren die sogenannten Weggemeinschaften – überregionale Arbeitsgruppen, in denen sich fünf bis acht Mitmach-Regionen gegenseitig unterstützen – von einer professionellen Moderation begleitet. Seit Herbst 2025 werden die Weggemeinschaften von den Mitmach-Regionen selbst organisiert und moderiert.

Beispiele wie der Wandel vor Ort gelingt

In der 2025 gestarteten Mitmach-Region Soester Börde in Westfalen organisierten Ehrenamtliche im Herbst desselben Jahres ihre erste Mitmach-Konferenz. Teilnehmende suchten gemeinsam nach Antworten auf Fragen wie „Wie feiern wir 2030 eine CO2-neutrale Kirmes?“ oder „Wie fördern wir Gemeinschaftswohnprojekte?“. Aus der Mitmach-Region Niederösterreich mittendrin entstand 2024 ein EU-gefördertes Projekt zur Stärkung der biologisch-regionalen Nahversorgung. Landwirt:innen, Verarbeiter:innen und Konsument:innen erarbeiteten ein Marktkonzept, das Bestellungen und Logistik zwischen Bio-Betrieben koordiniert, sowie die neue regionale Wertschöpfungskette „Vom Biokorn zum Biokornspitz“. Sie entwickelten zudem Ideen für eine regional-ökologische Ernährung auf lokalen Veranstaltungen wie Feuerwehrfesten.

Als besonderen Erfolg sehen wir die kooperativen Beziehungen, die zwischen den Regionen entstanden sind: Ressourcen werden großzügig geteilt, Fähigkeiten Einzelner werden zu Kompetenzen der gesamten Initiative – ein lebendiges Netzwerk. So standen beispielsweise beim Bürgerrat im österreichischen Waldenstein Expert:innen als „Telefon-Joker“ bereit, die aus mehreren Mitmach-Regionen stammten.

Aktuelle Kurse und Aktivitäten 

Die Mitmach-Regionen Initiative versteht sich heute als Dach für die aktuell 50 aktiven Regionen und jene, die es werden wollen. Sie nimmt dabei eine koordinierende Rolle ein. Wir betreuen die Website mitmach-region.org und die interne Online-Plattform weiter. Auch Kurse, Videos und Tutorials stehen in der Videothek weiterhin zur Verfügung und unterstützen die meist ehrenamtlich Aktiven vor Ort. Der Onlinekurs „Mitmach-Konferenz organisieren“ ist nun öffentlich und kostenlos. 2026 werden wir über ein von Erasmus+ gefördertes Projekt Menschen in acht Regionen bei den Themen Empowerment, Beteiligung und Demokratieförderung begleiten. Gemeinsam mit ihnen werden wir auch erarbeiten, welche Rahmenbedingungen in diesen Pilotregionen zum Erfolg beitragen und wie diese Erfahrungen anderen Regionen helfen können.

Aktuelle Informations-Call-Termine:

14. Januar 2026, 17:30-19:00 Uhr // Info-Call für Kurs der Mitmach-Regionen Initiative: „BRIDGE – Brücken bauen für nachhaltige Regionen: Bildungsprogramm zur Gestaltung von sozial-ökologischen Transformationsprozessen“ // Anmeldung und mehr Informationen hier.

15. Januar 2026, 19:00-20:00 Uhr | Info-Call der Mitmach-Regionen Initiative zur Gründung von Mitmach-Regionen: Online-Kurs „Regionallabor – Brückenbauen für sozial-ökologische Regionalentwicklung“ // Anmeldung und mehr Informationen hier.

22. Januar 2026, 16:00-17:30 Uhr // Info-Call für Kurs der Mitmach-Regionen Initiative: „BRIDGE – Brücken bauen für nachhaltige Regionen: Bildungsprogramm zur Gestaltung von sozial-ökologischen Transformationsprozessen“ // Anmeldung und mehr Informationen hier.

19. Februar 2026, 19:00-20:00 Uhr | Info-Call der Mitmach-Regionen Initiative zur Gründung von Mitmach-Regionen: Online-Kurs „Regionallabor – Brückenbauen für sozial-ökologische Regionalentwicklung“ // Anmeldung und mehr Informationen hier.

Copyright Fotos: Mitmach-Region Niederösterreich mittendrin, Copyright Grafiken: Kaia-Engelberger

44 neue Mitmach-Regionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Tangerhütte, St. Pölten, Coburg, der Vinschgau, der Odenwaldkreis, Oberthurgau und viele weitere: Wir begrüßen ganz herzlich 44 neue Mitmach-Regionen in Deutschland, der Schweiz, in Österreich und Südtirol! Sie alle werden ab jetzt vor Ort für mehr Nachhaltigkeit aktiv und bekommen dabei von uns professionelle Unterstützung.

Es war nicht leicht, in der zweiten Ausschreibungsrunde unseres Projekts „100 Mitmach-Regionen“ unter der Vielzahl der Bewerber:innen eine Auswahl zu treffen. Aber nun ist es so weit und wir freuen uns, dass unser Netzwerk der Mitmach-Regionen nun auf insgesamt 86 Regionen gewachsen ist!

Ob ein Nachhaltigkeitsmobil, ein Versorgungsautomat mit regionalen Lebensmitteln oder eine Streuobstwiese:  Es gibt vielfältigste Möglichkeiten, vor Ort gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit aktiv zu werden. In 2022 waren bereits 42 Regionen im Rahmen unseres Projektes gestartet und es gibt bereits wunderschöne Erfolge zu vermelden: Unter anderem wurde in Aalen ein Repair-Café für Kinder eröffnet, im Bodenseeraum sind solidarische Landwirtschaftsprojekte gestartet worden und im österreichischen Waldviertel ist ein Humus-Stammtisch entstanden, der versucht, die Böden zu retten und möglichst viele Menschen für lebendige Böden zu begeistern.

Heike Bohn, Projektleiterin: „In den Regionen gibt es viel Begeisterung, die ansteckend wirkt. So waren in der zweiten Bewerbungsrunde viele Nachbar-Regionen bereits bestehender Mitmach-Regionen mit dabei. Vor allem das Erweitern des Netzwerks und das Verbreiten nachhaltiger Lösungsansätze in unterschiedlichste gesellschaftliche Gruppen wird als Gewinn der Mitmach-Regionen hervorgehoben.“

In den Mitmach-Regionen sollen zukunftsfähige Lösungen in den Bereichen Ernährung, Energie und Verkehr, Finanzen und Wirtschaft erarbeitet und umgesetzt werden. Projektträger sind die Schweisfurth Stiftung, der wirundjetzt e.V., die Be the Change-Stiftung und die Pioneers of Change. Schlüsselelement der Aktivitäten sind Mitmach-Konferenzen. Bei den Veranstaltungen kommen bis zu 200 Menschen zusammen, um die Netzwerke der regional Aktiven zu stärken, Aktivitäten für mehr Nachhaltigkeit sichtbar zu machen und um weitere Aktionen anzuregen und umzusetzen. Ein Expert:innenteam der Projektpartner begleitet die Regionen und gibt z. B. Anregungen über bereits bestehende erfolgreiche und innovative Beispiele. Zudem können die Mitmach-Regionen auf ein Online-Begleitprogramm und viele erprobte Methoden zurückgreifen, um Akteur:innen zu vernetzen, Maßnahmen zu erarbeiten und Prozesse zu strukturieren.

„Kooperieren ist eine zentrale Lösung für die Herausforderungen unserer Zeit. Mit unserem Projekt möchten wir Menschen motivieren, sich vor Ort zu vernetzen, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten und ins Handeln zu kommen. Ob von Verwaltung, Politik, Wirtschaft, Vereinen oder Privatpersonen: Es gibt großes Interesse vor Ort, sich aktiv für mehr Nachhaltigkeit einzubringen. Unser Ziel ist, bis Ende 2024 insgesamt 100 Regionen im deutschsprachigen Raum aktiviert zu haben“, so Bohn.

Wir freuen uns auch, dass die Begeisterung aus den bereits existierenden Regionen Kreise zieht und die neuen oft in der Nachbarschaft liegen – vielleicht auch in Ihrem Umkreis? Schauen Sie hier nach! Unserem Ziel, 100 Mitmach-Regionen bis Ende 2024, sind wir jedenfalls deutlich nähergekommen.

Neue Bewerbungsrunde: Machen Sie Ihre Region zu einer Mitmach-Region!

Sie wollen Lösungen für drängende ökologische und soziale Probleme in Ihrer Gemeinde oder Region gemeinsam umsetzen?

Wir suchen Menschen, sei es beruflich oder privat, die wirklich etwas bewegen wollen. Im gesamten deutschsprachigen Raum arbeiten wir gleichzeitig an zentralen Transformationsthemen unserer Zeit: Ernährung, Landwirtschaft, Verkehr, sozialer Zusammenhalt etc.

Höhepunkt unseres Kooperationsprozesses sind 100 Mitmach-Konferenzen, die Ideen und Akteure regional zusammenbringen. Die Mitmacher:innen vor Ort werden tatkräftig unterstützt von der Schweisfurth Stiftung, wirundjetzt e.V., Be the Change-Stiftung und Pioneers of Change und zahlreichen Kooperationspartnern.

Bewerben Sie sich bis zum 15. April und machen Sie Ihre Region zu einer Mitmach-Region! Weitere Informationen unter mitmach-region.org, bei Heike Bohn via Email, oder in einem der Info-Calls – Anmeldung hier.

45 Regionen sind derzeit auf dem Weg, eine Mitmach-Region zu werden. Viele werden in diesem Frühjahr Mitmach-Konferenzen organisieren. Und auf der Vernetzungslandkarte können Mitmachende und Interessierte sehen, wer wo genau an welchen Projekten arbeitet – und sich anschließen und mitmachen.

Mehr Infos zum Projekt hier.

Mitmach-Regionen starten durch

Vom Chiemgau bis Hamburg, von Basel bis zum Wienerwald, vom Aachener Umland bis Sachsen – die Teilnehmer:innen des Projektes „100 Mitmach-Regionen“ stehen fest und werden jetzt auf ihrem Weg, den ökologischen und sozialen Wandel vor Ort voranzubringen, unterstützt.

Interessierte aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft, Vereinen und dem privaten Bereich waren aufgerufen, sich bis Anfang April für einen der 100 Plätze als Mitmach-Region zu bewerben, die nachhaltige Lösungen regional entwickeln und umsetzen wollen. Bei den vielfältigen und kreativen Einsendungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz fiel den Projektpartnern Schweisfurth Stiftung, wirundjetzt e.V., Be the Change-Stiftung und Pioneers of Change die Auswahl nicht leicht. Eine Übersicht über alle Mitmach-Regionen gibt es hier.

Unterstützung in Planung und Umsetzung

Für die nun feststehenden Regionen beginnt jetzt der erste Schritt eines neun bis 18-monatigen Kooperationsprozesses: In Arbeitsgruppen wird an konkreten Umsetzungskonzepten zu den vier zentralen Handlungsfeldern Ernährung, Energie und Verkehr, Finanzen und Wirtschaft sowie sozialer Zusammenhalt in der Region gearbeitet und eine Veranstaltung – die „Mitmach-Konferenz“ – vorbereitet. Ein Expertenteam der Projektpartner begleitet die Teilnehmer:innen und gibt z.B. Anregungen über erfolgreiche und innovative Beispiele aus anderen Regionen. Die Mitmach-Regionen können darüber hinaus auf ein Online-Begleitprogramm und viele erprobte Methoden zurückgreifen, um Akteur:innen zu vernetzen, Maßnahmen zu erarbeiten und Prozesse zu strukturieren.

„Gemeinsam sind wir stärker“

Die Teilnehmer:innen selbst sind so vielfältig wie ihre Konzepte: Organisationen, Initiativen, Vereine, Gemeinden, Städte, Landkreise, Regionen, Schulen, Einzelpersonen oder auch Kooperationen von Gemeinden und Schulen sind vertreten. Gemeinsam ist ihnen jedoch die Motivation, einen Transformationsprozess zu beginnen: Sie wünschen sich, Menschen unterschiedlicher Interessen in der Region zusammenzubringen, gemeinsam zu diskutieren, Themen neu zu denken, Projekte zu erarbeiten und zu starten. Oftmals gibt es bereits Ressourcen sowie einzelne Konzepte und es besteht der Wunsch, diese miteinander zu verbinden, zu koordinieren und bekannter zu machen – getreu dem Motto „Gemeinsam sind wir stärker.“

Mitmach-Konferenzen ab Ende 2022

Schlüsselelement und Höhepunkt des Projektes sind die Mitmach-Konferenzen, auf die die ausgewählten Regionen sich nun vorbereiten. Bei den Veranstaltungen kommen ca. 30 bis 200 Menschen aus der Region zusammen, die sich vernetzen und an konkreten Lösungen für eine nachhaltige Zukunft arbeiten. Ziel ist es, das Netzwerk der Aktiven in einer Region zu stärken und die Grundlagen vorzubereiten, damit vielfältige neue Initiativen entstehen und bestehende Bestrebungen an Sichtbarkeit und Wirksamkeit gewinnen.

Ab Ende 2022 werden rund 100 Mitmach-Konferenzen im deutschsprachigen Raum stattfinden – eine jede für sich Startpunkt für eine ökologische und soziale Transformation in der eigenen Region, und alle zusammen gesehen, ein Aufbruch sehr vieler engagierter Menschen, die gemeinsam Außergewöhnliches erreichen können.