Tierwohl

Alleskönner

Tiere sind vielseitige Lebewesen. Auch die meisten der landwirtschaftlich genutzten Tiere sind wahre Alleskönner − wenn man sie ließe.

Doch der Alltag der Nutztierhaltung sieht anders aus. Rinder wurden durch gezielte Selektion zu reinen Milch- und Fleischrassen; Legehennen können nichts außer Eierlegen, Masthähnchen legen in kürzester Zeit enorm an Gewicht zu. Diese enge Spezialisierung wird zunehmend zu einem Problem.

Ethische Tragödie

So werden die männlichen Nachkommen von Legehennen ebenso wie die männlichen Kälber der Milchrassen und auch die Böcke bei den Ziegen einfach entsorgt. Die Tötung männlicher Tiere, die weder zur Milch- oder Eierproduktion noch zur Mast taugen, ist Verschwendung und ethische Tragödie zugleich. Denn Rinder können viel mehr als Milch geben. Sie liefern auch Fleisch, Leder und Fette. Und sie können dabei vorwiegend von Gras und Heu leben − ohne Nahrungskonkurrenten zum Menschen zu sein. Die traditionell bäuerlichen Hühnerrassen können beides: Eier legen und Fleisch ansetzen. Deshalb spricht man vom Zweinutzungshuhn. Es erfreut sich im Gegensatz zum hochgezüchteten Industriehuhn auch bei Freilandhaltung bester Gesundheit.

Mission artgemäße Hühnerzucht

Die Schweisfurth Stiftung betreut das Projekt Zweinutzungstiere, das von der Renate Benthlin-Stiftung für Nutztierschutz gefördert wird. Hier wird mit Experten daran gearbeitet, eine artgemäße Hühnerzucht zu etablieren, die kein millionenfaches Töten männlicher Eintagsküken in der Eierproduktion zur Folge hat. Ebenso wird an alternativen Haltungsformen geforscht. Projektleiterin Dr. Anita Idel versammelt Experten rund um das Thema, etwa im Netzwerk artgemäße Hühnerzucht. So bekommen die Aktivitäten rund um eine tiergerechte Zucht und Haltung landwirtschaftlich genutzter Tiere eine größere Durchschlagskraft.

 

Kurz-gut

Projektname: Netzwerk artgemäße Hühnerzucht
Startschuss: 2012
Status:
läuft
Wirkungskreis:
regional
Zielgruppe:
Verbraucher, Züchter, Landwirte, Tierschutzorganisationen
Maßnahme:
Forschungsbegleitung, Koordination, Durchführung eines Runden Tisches zur Öko-Geflügelzucht, Pressearbeit
Leitung / Ansprechpartner/in: Dr. Anita Idel

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