Die Kommerzialisierung allen Lebens hat Folgen
Mit der Technik von morgen die Probleme von heute lösen – eine verlockende Vision. Auch in der Landwirtschaft versprechen neue Technologien scheinbar das Ende aller Hungersnöte. Franz-Theo Gottwald, Vorstand der Schweisfurth Stiftung, warnt dagegen vor der sogenannten Bioökonomie.
Ein unkalkulierbares Risiko
„Wir haben schon das Elend der Atomtechnik erleben müssen, partiell das Elend der grünen Gentechnik – und jetzt fangen wir an, die Grundbausteine des Lebens neu zu kombinieren“ resümiert Gottwald im Interview mit dem oya Magazin. Der Einsatz solcher neuen, „nicht rückholbaren“ Biotechnologien wie der synthetischen Biologie sei mit einem nicht kalkulierbaren Risiko verbunden, so der Agrarexperte. Ein Risiko, das aus seiner Sicht zudem unnötig ist:
„Es wird argumentiert, dass diese Entwicklung nötig sei, um 10 Milliarden Menschen zu ernähren, aber das ist auch durch sanfte Alternativen, die für mehr Menschen mehr Zugänge zu Nahrung ermöglichen und weniger Kosten verursachen, erreichbar.“
Eine Aufgabe für die Politik – und jeden einzelnen
Um diesen sanften Methoden den Vorzug vor einer Vermarktung alles Lebendigen zu geben, sieht der Vorstand der Schweisfurth Stiftung Politik und Gesellschaft in der Pflicht: „Meines Erachtens ist ein politischer Rahmen gefragt und zugleich eine Begleitung von Menschen in andere Wahrnehmungs- und Empfindungsmuster, die sie aus der Einstellung herausführen, Natur beherrschen zu wollen.“
Zum vollständigen Interview im oya Magazin