NachwuchsforscherInnen setzen Impulse für Bio-Branche
Von Bio-Karpfen bis Consumer Beliefs – so groß war die Bandbreite der Themen der Bachelor- und Masterarbeiten, die mit dem Forschungspreis Bio-Lebensmittelwirtschaft auf der Biofach 2019 ausgezeichnet wurden. Der Preis wird seit 2014 jährlich von der Schweisfurth Stiftung gemeinsam mit der Lebensbaum-Stiftung, der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller sowie der Biofach vergeben. Mit der Auszeichnung werden herausragende wissenschaftliche Leistungen rund um das Thema Bio-Lebensmittel gewürdigt.
Innovation und Wissenschaft – essentiell für die Bio-Branche
Forschung liefert einen wichtigen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit der Bio-Branche. Dabei bedarf es innovativer Ansätze, um den ökologischen Sektor kontinuierlich voranzubringen. Der Forschungspreis fördert aktiv Wissenschaft und Forschung im Bereich Bio-Lebensmittelwirtschaft, indem dieser Studierende für die Themen der Bio-Branche begeistert. „Die prämierten Arbeiten zeichnen sich, neben der hohen wissenschaftlichen Qualität, durch einen starken Praxisbezug aus. Diese enge Verknüpfung zwischen Wissenschaft und Praxis ist von entscheidender Bedeutung, um die Brücke zwischen theoretischen Erkenntnissen und praktischer Umsetzung zu schlagen.“, kommentiert Prof. Franz-Theo Gottwald, Vorstand der Schweisfurth Stiftung und Juror.
Die ausgezeichneten Forschungsarbeiten – ein Überblick
Im Rahmen der Biofach 2019 erhielten die PreisträgerInnen den mit 2.000 € dotierten Forschungspreis. Zudem hatten sie die Möglichkeit ihre Ergebnisse dem Fachpublikum zu präsentieren, das sie mit der Vielfalt an Themen und überraschenden Erkenntnissen beeindruckten:
- Mehl im Bio-Speiseeis: Laura Entringer von der Hochschule Trier verfasste ihre Bachelorarbeit in Kooperation mit einer kleinen Molkerei mit dem Ziel, im Speiseeis den konventionellen Stabilisator Pektin durch eine biologische Alternative zu ersetzen. Die Lösung: Johannisbrotkernmehl.
- Verbesserung der Vermarktungsstrategie für Bio-Karpfen: In ihrer Bachelorarbeit analysierte Katharina Schwab von der Hochschule Triesdorf die Prozesskette der Erzeugung und Vermarktung von Bio-Karpfen und arbeitete konkrete Handlungsempfehlungen für die zukünftige größere Verbreitung heraus.
- Revolution in der Nitratforschung: Johanna Hoppe von der Universität Kassel verglich in ihrer Masterarbeit Studien zur Nitratauswaschung bei konventioneller und ökologischer Bewirtschaftung. Sie kam zu einem überraschenden Ergebnis: Anders als bisher angenommen, gelangt durch ökologische Bewirtschaftung zehn bis 52 Prozent weniger Nitrat in unser Grundwasser.
- SDGs angewandt: Mit dem Ziel, die UN Ziele für eine nachhaltige Entwicklung in der Praxis umzusetzen, unterstützte Banu Sengül von der Technischen Universität Hamburg im Rahmen ihrer Masterarbeit einen landwirtschaftlichen Betrieb bei der Umstellung auf Ökolandbau.
- Consumer Beliefs und Bio-Lebensmittel: Jenny Kleeblatt von der Technischen Universität München analysierte über tausend Onlinekommentare im Hinblick auf die Authentizität von Bio-Lebensmitteln und kam zu dem Ergebnis, dass diese nicht nur von den Faktoren Gesundheit und Label abhängt, sondern auch von den Aspekten Herkunftsland und Einkaufsstätte.
Die Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Arbeiten zeigen einmal mehr, wie wichtig Forschung für die Praxis ist.