(c) Christian Brüssel

Herausragender Einsatz für den Schutz der Donau

Der serbische Ökologe Laszlo Galambos erhält den Wolfgang Staab-Naturschutzpreis 2022 der Schweisfurth Stiftung

Dank seiner Expertise und seines Engagements wurden in Serbien erstmals Maßnahmen zur Renaturierung von Auen und zum Schutz gefährdeter Fischarten an Donau, Save und Theiß vorgeschlagen und umgesetzt: Laszlo Galambos aus Novi Sad gilt als eine der zentralen Figuren des Auenschutzes in der Provinz Vojvodina im Norden Serbiens. Für seinen herausragenden Einsatz für naturnahe Flüsse wurde Galambos nun mit dem Wolfgang Staab-Naturschutzpreis der Schweisfurth Stiftung ausgezeichnet. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und einer der höchstdotierten Naturschutzauszeichnungen Deutschlands.

Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, das in der Jury zur Vergabe des Wolfgang Staab-Naturschutzpreises vertreten ist: „Der Hitzesommer hat gezeigt, wie sehr wir auf Wasser in unseren Flüssen und in unserer Landschaft angewiesen sind. Angesichts zunehmender Temperaturen muss alles darangesetzt werden, Wasser in unseren Böden zu halten. Auen und Feuchtgebiete sind natürliche Wasserspeicher und müssen dringend geschützt und wiederhergestellt werden. Laszlo Galambos hat den Naturschutz an Flüssen in Serbien vorbildlich gestärkt.“

Donau, Save und Theis fließen in der Provinz Vojvodina noch viel naturbelassener als die großen Flüsse Deutschlands. Historische Überschwemmungsgebiete, Sümpfe und Auwälder sowie seltene Fischarten wie Wildkarpfen und Hundsfisch sind dort noch zu finden. Doch die Flusslandschaft ist durch Wasserbaumaßnahmen, Verschmutzung, Zerstörung und die Überfischung stark bedroht, gleichzeitig haben Umwelt- und Naturschutz in Serbien bislang noch keine hohe Bedeutung.

Der Ökologe Laszlo Galambos (39 Jahre) verschaffte sich jedoch aufgrund seines Fachwissens in Fischkunde und in der Ökologie von Binnengewässern hohes Ansehen in den für das Wasserstraßen-Management zuständigen serbischen Behörden. Dank seiner Expertise und seines auch ehrenamtlichen Engagements in entsprechenden Stakeholder-Foren wurden erstmals Ausgleichsmaßnahmen für den Naturschutz an serbischen Flüssen umgesetzt. So wurde nahe der Stadt Novi Sad ein sechs Kilometer langer alter Seitenarm der Donau ausgebaggert und wiederhergestellt. Galambos leistete zudem wesentliche Beiträge zu europäischen Projekten zum Auenschutz an der Donau, zum Schutz des Donaustöre sowie zur künftigen Einrichtung des Natura2000-Netzwerks der EU in Serbien.

Laszlo Galambos, Gewinner des Wolfgang Staab-Naturschutzpreises 2022: „Es gibt keine Alternative zu gesunden Flüssen, sie sind überlebenswichtig für uns Menschen. Die Fischerei, die Forstwirtschaft, die Schifffahrt und die Landwirtschaft – sie alle hängen von ihnen ab. Gerade in Zeiten der Klimakrise braucht es gezielte Maßnahmen, um Flüsse in ihren natürlichen Zustand zu bringen. In Serbien ist die Arbeit als Naturschützer nicht so einfach. Der Preis gibt mir Mut und Motivation, mich weiter mit vollem Engagement für gesunde Flüsse, Auen und Feuchtgebiete einzusetzen.“

Über Laszlo Galambos

Laszlo Galambos wurde 1983 in Novi Stad geboren und verbrachte in seiner Kindheit viel Zeit in der Natur und an der Donau. Er schloss 2007 sein Master-Studium der Ökologie an der Universität Novi Stad ab und arbeitet seitdem am Naturschutzinstitut der Provinz Vojvodina. Der Schutz der Flüsse ist, wie er selber sagt, seine Herzensangelegenheit.

Galambos ist weit über seine institutionell bedingten Aufgaben hinaus aktiv. Sein Fachwissen in der Fischkunde (Ichthyologie) und in der Süßwasserökologie ist international anerkannt. In seiner Region Vojvodina gilt er als der Fachmann und Schlüsselperson für den Fischschutz, für Fragen des Fischereimanagements und der aquatischen Biodiversität. Seine Aktivitäten zielen darauf ab, neue Erkenntnisse über den Schutz, den Erhalt und die nachhaltige Entwicklung von Flüssen und Auen zu sammeln und anschließend konkrete Maßnahmen umzusetzen, die dazu beitragen, die Flüsse in Zukunft in gutem Zustand zu erhalten.

Mehr über den Wolfgang Staab-Naturschutzpreis hier.

Auf dem Foto v.l.n.r. Prof. Dr. Emil Dister (ehem. KIT-Aueninstitut), Nenad Sekulic (Institut für Naturschutz, Serbien), Laszlo Galambos (Naturschutzinstitut der Provinz Vojvodina), Niels Kohlschütter (Schweisfurth Stiftung)

Bis zum 1. April bewerben oder nominieren: Ausschreibung zum Wolfgang Staab-Naturschutzpreis 2022 läuft

Engagierte Flussschützer:innen aufgepasst: Im Herbst 2022 vergibt die Schweisfurth Stiftung zum achten Mal den mit 20.000 Euro dotierten Wolfgang Staab-Naturschutzpreis. Er richtet sich an Umweltschützer:innen, die sich im besonderen Maße für den Fluss- und Auenschutz einsetzen.

Der Wolfgang Staab-Naturschutzfonds der Schweisfurth Stiftung ruft Interessierte auf, sich bis zum 1. April für einen der bedeutendsten Naturschutzpreise Deutschlands zu bewerben oder Nominierungen für diesen einzureichen. Der mit 20.000 Euro dotierte Wolfgang Staab-Naturschutzpreis wird jährlich an Personen vergeben, die besondere Leistungen zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung der Fluss- und Auenlandschaften erbracht hat. Im vergangenen Jahr wurde die slowenische Flussschützerin Andreja Slameršek für ihr Engagement ausgezeichnet. Die Verkündung des oder der diesjährigen Preisträger:in findet diesen Herbst voraussichtlich in Bonn statt.

Der Wolfgang Staab-Naturschutzpreis ist benannt nach Wolfgang Staab (1938-2004), der sich an der Spitze des BUND-Landesverbandes Rheinland-Pfalz einen Namen machte. „Wer etwas tut, hat Recht. Wer nichts tut, hat Unrecht“ war ein Leitspruch des kämpferischen Umweltschützers, der 2004 bei einem Autounfall ums Leben kam. Dr. Dorette Staab stiftete den Preis, der 2015 zum ersten Mal vergeben wurde.

Flüsse und ihre Auen zählen zu den aktuell am stärksten bedrohten Lebensräumen. Gleichzeitig gelten sie als die vielfältigsten und artenreichsten Lebensräume Mitteleuropas. Für die Rückhaltung von Hochwasser und als Puffer bei Trockenheit, für die Selbstreinigung der Flüsse, für die Anreicherung und Reinigung des Grundwassers sowie als Biokorridore in der Landschaft spielen sie eine herausragende Rolle. Heiße und trockene Sommer, wie sie vermehrt auftreten, setzen der Gewässerökologie stark zu. Genauso wie die Verbauung, Kanalisierung, der Abbau von Kiesen und Sanden sowie der Bau immer neuer Wasserkraftwerke. Mit dem Wolfgang Staab-Naturschutzpreis soll auf diese Probleme aufmerksam gemacht und der Schutz von Flüssen und Auen gefördert werden.

Bewerbungen bzw. Nominierungen können bis zum 1. April 2022 per E-Mail bei Nora Klopp oder per Post an die Schweisfurth Stiftung, Rupprechtstr. 25, 80636 München eingereicht werden. Hier finden Sie das Nominierungsformular sowie das Bewerbungsformular.

Unermüdliche Kämpferin für den Erhalt frei fließender Flüsse ausgezeichnet

Dass die zwei großen Flüsse Sloweniens, die Mur und die Save, noch weitgehend ungehindert durch ihre Flussbetten fließen können, ist maßgeblich der Naturschützerin Andreja Slameršek zu verdanken. Ihr gelang es mit der Unterstützung von Nichtregierungsorganisationen, mehrere geplante Wasserkraft-Projekte zu stoppen, die die einzigartigen, ökologisch wertvollen Auenlandschaften der beiden Flüsse zerstört hätten. Für ihren herausragenden Einsatz für die Natur von europäischem Wert wurde heute die Biologin Slameršek mit dem Wolfgang Staab-Naturschutzpreis 2021 ausgezeichnet. Dieser Preis wird jährlich verliehen und ist mit 20.000 Euro dotiert – finanziert aus Mitteln des Wolfgang Staab-Naturschutzfonds der Schweisfurth Stiftung.

„Ohne den unermüdlichen, fachlich versierten Einsatz von Andreja Slameršek wären die geplanten Kraftwerke an Mur und Save wohl bereits genehmigt. Andreja ist eine Kämpfernatur, die wesentlich dazu beiträgt, wertvolle Flusslandschaften zu erhalten. Sie ist ein wichtiges Vorbild für alle, die sich für die Natur einsetzen und zwar trotz zum Teil heftiger Angriffe aus Behörden- und Regierungskreisen. Wir brauchen mehr solche ‚Davids‘  wie Andreja im Kampf gegen die Goliaths“, sagte Laudator Ulrich Eichelmann, Geschäftsführer von RiverWatch, bei der Preisverleihung in München.

Insgesamt acht Wasserkraftwerke sollten nach Plänen der Energiewirtschaft in Slowenien an der Mur entstehen und den Fluss auf mehr als 50 Kilometern aufstauen. Die Save wiederum soll in weiten Teilen in ein Band aus Stauseen verwandelt werden. Andreja Slameršek, Präsidentin der Slovenian Native Fish Society (DPRS), schrieb und koordinierte zum großen Teil ehrenamtlich die Eingaben und Klagen mehrerer Naturschutzorganisationen in allen relevanten Genehmigungsprozessen zum Bau der Wasserkraftwerke. Sie vernetzte Anwohner und verschiedene Gruppen aus Politik und Kultur, organisierte runde Tische, Filmabende, Ausstellungen und Medienaktionen.

Mit Erfolg: Seit 2019 ist die energetische Nutzung der Mur im nationalen Energie- und Klimaplan Sloweniens ausgeschlossen. Ebenfalls 2019 stoppte der slowenische Verwaltungsgerichtshof den Bau des geplanten Wasserkraftwerks Mokrice an der Save aufgrund formaler und inhaltlicher Mängel, im Sommer dieses Jahres bestätigte der Oberste Gerichtshof diese Entscheidung. Die Save und ihre einzigartige Fischfauna sind vorerst geschützt.

Gesunde Auen sind wie Lebensadern unserer Landschaft. Sie beherbergen eine faszinierende Artenvielfalt, sind natürliche Hochwasserspeicher und nehmen klimaschädliche Treibhausgase auf. Durch wasserbauliche Eingriffe wie Flussbegradigungen, Eindeichungen und Uferbefestigungen, durch den Bau von Wasserkraftwerken und die Erweiterung von Siedlungs- und Industrieflächen sind Flussauen jedoch inzwischen der am stärksten gefährdete Lebensraum Europas.

„Andreja Slameršek ist es gelungen, die hohe Bedeutung des Schutzes von Flüssen einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln und das Thema erfolgreich auf die politische Agenda zu setzen. Mit der Verleihung des Wolfgang Staab-Naturschutzpreises 2021 möchten wir sie in ihrer wichtigen Arbeit unterstützen und ihren herausragenden Einsatz würdigen“, begründet die Jury, bestehend aus Dr. Dorette Staab (Stifterin), Prof. Dr. Emil Dister (ehem. Karlsruher Institut für Technologie/Aueninstitut), Andreas Krug (Bundesamt für Naturschutz) und Dr. Niels Kohlschütter (Schweisfurth Stiftung), ihre Entscheidung.

Mur und Save – zwei bedeutende Flüsse für Slowenien und Europa

Die Mur in Slowenien ist Teil einer europäisch bedeutenden Flusslandschaft – dem „Amazonas Europas“– der die Flusssysteme von Mur, Drau und Donau umfasst und sich über Österreich, Slowenien, Kroatien, Ungarn und Serbien erstreckt. Die slowenische Mur und ihre Auen beherbergen die größten Auenwälder Sloweniens sowie eine ungewöhnliche Fischartenvielfalt mit über 60 Arten. Außerdem leben in dem Gebiet verschiedene bedrohte Tierarten, darunter Eisvogel, Schwarzstorch, Seeadler, Biber, Fischotter und viele mehr. Die slowenischen Mur-Auen sind als Natura 2000-Gebiet geschützt und wurden 2019 als Biosphärenpark von der UNESCO anerkannt.

Die Save ist Sloweniens größter Fluss. Sie ist teilweise als Natura 2000 Gebiet geschützt und vor allem aufgrund ihrer Fischfauna von großer ökologischer Bedeutung. Berühmt ist die Save für ihre Huchenbestände. Der Huchen ist mit den Forellen verwandt und kann bis zu 1,5 Meter lang werden. Ehemals weit verbreitet, gilt dieser „Tiger der Flüsse“ vor allem wegen des Wasserkraftausbaus heute als global bedroht.

Über Andreja Slameršek

Andreja Slameršek wurde 1980 in Ptuj im Nordosten Sloweniens geboren. Sie studierte Chemie und Biologie und arbeitete nach ihrem Studium im Slowenischen Institut für Naturschutz. Von  2016 bis 2020 war sie Geschäftsführerin der von ihr gegründeten Nature Conservation Consulting und ist seit 2015 ehrenamtliche Präsidentin der Slovenian Native Fish Society (DPRS).

Über den Wolfgang Staab-Naturschutzpreis

Der Wolfgang Staab-Naturschutzpreis wird aus Mitteln des Wolfgang Staab-Naturschutzfonds der Schweisfurth Stiftung gefördert. Um den natürlichen Zustand der Flüsse und Auen zu bewahren und wiederherzustellen, wird der mit 20.000 Euro dotierte Preis jährlich für besondere Leistungen zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung der Fluss- und Auenlandschaften vergeben. Für die Verleihung des Preises in 2022 können ab sofort und bis Ende Februar Bewerbungen bzw. Nominierungen eingereicht werden.

Wolfgang Staab (1938-2004) machte sich als leidenschaftlicher Umweltschützer in Rheinland-Pfalz einen Namen. Als Vorsitzender des Landesverbandes Rheinland-Pfalz des BUND wirkte er viele Jahre sehr erfolgreich; später war er als Schatzmeister im BUND-Bundesverband tätig. 2014 richtete Frau Dr. Dorette Staab den Wolfgang Staab-Naturschutzfonds innerhalb der Schweisfurth Stiftung ein.

Wolfgang Staab-Naturschutzpreis 2021: Jetzt bewerben oder Nominierung einreichen!

Engagierte Flussschützer:innen aufgepasst: 2021 vergibt die Münchner Schweisfurth Stiftung zum siebten Mal den mit 20.000 Euro dotierten Wolfgang Staab-Naturschutzpreis an Privatpersonen, die sich im besonderen Maße für den Fluss- und Auenschutz einsetzen. Zugelassen sind sowohl eigene Bewerbungen als auch Nominierungen.

Bewerbungen bzw. Nominierungen können bis zum 1. März 2022 per E-Mail an Nora Klopp oder per Post an Schweisfurth Stiftung, Rupprechtstr. 25, 80636 München eingereicht werden. Hier finden Sie das Nominierungsformular sowie das Bewerbungsformular.

Der/die Preisträger:in wird von der vierköpfigen Jury bestehend aus Dr. Dorette Staab, Stifterin des Preises,  Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald, Senior Advisor der Schweisfurth Stiftung, Prof. Dr. Emil Dister, langjährigem Leiter des KIT-Aueninstituts in Rastatt und Andreas Krug, Abteilungsleiter im Bundesamt für Naturschutz, ausgewählt.

Über den Wolfgang Staab-Naturschutzpreis

Seit 2015 vergibt die Schweisfurth Stiftung gemeinsam mit dem Wolfgang Staab-Naturschutzfonds den renommierten Wolfgang Staab-Naturschutzpreis an Einzelpersonen aus Wissenschaft und Umweltschutz, die sich im besonderen Maße für den Fluss- und Auenschutz engagieren und damit Ökosysteme von überregionaler Bedeutung retten. Lernen Sie hier die Preisträger:innen der vergangenen Jahre bis 2019 kennen.

Flüsse und ihre Auen zählen zu den aktuell am stärksten bedrohten Lebensräumen. Gleichzeitig gelten sie als die vielfältigsten und artenreichsten Lebensräume Mitteleuropas. Darüber hinaus spielen sie für die Rückhaltung von Hochwasser und als Puffer bei Trockenheit, für die Selbstreinigung der Flüsse, für die Anreicherung und Reinigung des Grundwassers sowie als Biokorridore in der Landschaft eine herausragende Rolle. Kurz: Auenlandschaften mit ihren Flüssen bilden eine untrennbare, ökologische Einheit. Heiße und trockene Sommer, wie sie vermehrt auftreten, setzen der Gewässerökologie stark zu. Genauso wie die Verbauung, Kanalisierung, der Abbau von Kiesen und Sanden sowie der Bau immer neuer Wasserkraftwerke. Mit dem Wolfgang Staab-Naturschutzpreis soll genau auf diese Probleme aufmerksam gemacht und der Schutz von Flüssen und Auen gefördert werden.

Wolfgang Staab – Namensgeber und Vorbild

Wolfgang Staab (1938-2004) machte sich als leidenschaftlicher Umweltschützer in Rheinland-Pfalz einen Namen. Nach seinem Tod richtete seine Witwe Dr. Dorette Staab den Wolfgang Staab-Naturschutzfonds ein, um den Schutz der Fluss- und Auenlandschaften in Deutschland zu verbessern. Denn Flusslandschaften sind heute die am stärksten bedrohten Lebensräume überhaupt

Hier finden Sie weiterführende Informationen.

Weiterführende Informationen zur Auszeichnung, dem Bewerbungs- bzw. Nominierungsverfahren erhalten Sie zudem bei:

Schweisfurth Stiftung
Nora Klopp
Rupprechtstr. 25
80636 München

E-Mail: nklopp@schweisfurth-stiftung.de
Tel.: (+49) 089 179595 15

Herausragendes Engagement für die frei fließende Donau

Die Donau zwischen Straubing und Vilshofen ist unter Naturfreunden als wahres ökologisches Juwel bekannt. Zahlreiche, häufig nur noch selten vorkommende Tier-und Pflanzenarten sind dort in der Fluss- und Auenlandschaft zu Hause. Dass dies auch heute noch der Fall ist, ist maßgeblich Georg Kestels langjährigem und unermüdlichen Einsatz zu verdanken: Mit zahlreichen Fachstellungnahmen und Gutachten trug er viel dazu bei, die Kanalisierung der Donau mit weiteren Staustufen und den Durchstich der Mühlhamer Schleife abzuwenden. Sein herausragendes Engagement wurde nun von der Münchner Schweisfurth Stiftung mit dem mit 20.000 Euro dotierten Wolfgang Staab-Naturschutzpreis ausgezeichnet.

Die jahrzehntelange und erbitterte Auseinandersetzung von UmweltschützerInnen und AnwohnerInnen mit den Staubefürwortern in der Politik hat sich gelohnt: Im Februar 2013 beschloss die bayerische Staatsregierung die Pläne für den massiven Ausbau der Donau zwischen Straubing und Vilshofen aufzugeben und stattdessen einen sanften, umweltverträglicheren Ausbau durchzuführen. Diese Entscheidung war und ist bedeutend für den Gewässer-und Auenschutz in ganz Deutschland. Der breite und im Lauf der Jahre stetig wachsende Widerstand von Naturschutzverbänden, allen voran des BUND Naturschutz, verschiedener Bürgerinitiativen und der AnwohnerInnen hat die Politik zum Umdenken gebracht –ein wichtiger Erfolg, um Flüsse und ihre Auen, die aktuell am stärksten bedrohten Lebensräume überhaupt, zu schützen. „Über die Auszeichnung mit dem Wolfgang Staab-Naturschutzpreis freue ich mich sehr, denn damit wird stellvertretend auch das jahrzehntelange Engagement vieler Menschen in der Region für ihren Fluss wertgeschätzt“, kommentiert Georg Kestel, der sich sowohl beruflich als auch ehrenamtlich für die frei fließende Donau einsetzt.

Mit Herzblut und Sachverstand für den Umweltschutz

„Die von Kestel angefertigten Stellungnahmen und sonstigen Diskussions-oder Medienbeiträge mit stets hoher, fachlich kaum angreifbarer Qualität haben einen entscheidenden Anteil daran, dass die Position und die Argumente der Verbände und Initiativen in der politischen Auseinandersetzung und in der Öffentlichkeit überzeugten. Sein herausragendes Engagement, die ökologische und gesellschaftliche Bedeutung der Fluss-und Auenlandschaft fachlich aufzubereiten und zu kommunizieren, hat die Jury begeistert. Wir hoffen, dass dieses Beispiel weitere Engagierte in ganz Deutschland motiviert, sich für den Umweltschutz einzusetzen und dabei Durchhaltevermögen und Ausdauer zu zeigen“, erklärt Dr. Niels Kohlschütter, Vorstand der Schweisfurth Stiftung, die Jury-Entscheidung. Prof. Dr. Hubert Weiger, Ehrenvorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern e.V., freut sich, dass „Georg Kestel, der sich als langjähriger Vorsitzender der BUND NaturschutzKreisgruppe Deggendorf mit an erster Stelle für die Erhaltung der frei fließenden Donau eingesetzt hat, einen so bedeutenden Preis erhält. Damit wird das herausragende Engagement Kestels, des BUND Naturschutz sowie aller Aktiver für den Donauschutz auch überregional anerkannt. Georg Kestel hat mit großer Fachkompetenz die alternativen flussbaulichen Maßnahmen gegenüber dem Stau des Flusses mit durchgesetzt.“

Flüsse und ihre Auen – wichtige Ökosysteme

Flüsse und ihre Auen zählen zu den artenreichsten Ökosystemen in Mitteleuropa und spielen eine zentrale Rolle für den Biotopverbund. Darüber hinaus zeichnen sie sich durch eine Reihe für Mensch und Natur essentielle Ökosystemdienstleistungen aus: Sie fungieren als nachhaltiger Hochwasserschutz, sind wichtig für die Selbstreinigung der Gewässer sowie für den Rückhalt von Treibhausgasen. Diese Funktionen zu erhalten und wo möglich wiederherzustellen, ist eine große Zukunftsherausforderung. Denn Flusslandschaften sind heute die am stärksten bedrohten Lebensräume überhaupt. Mit dem Wolfgang Staab-Naturschutzpreis ehrt und unterstützt die Schweisfurth Stiftung engagierte Privatpersonen, die sich aktiv für den Schutz der Auen vor Ort einsetzen und damit Ökosysteme von überregionaler Bedeutung retten. Mehr über den Preis und seinen Namensgeber erfahren Sie hier.

Auf dem Foto v.l.n.r.: Prof. Dr. Hubert Weiger, Ehrenvorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern e.V., Preisträger Georg Kestel und Dr. Niels Kohlschütter, Vorstand der Schweisfurth Stiftung.

Ausgezeichnet: Jonathan Rauhuts Engagement für den deutsch-polnischen Naturschutz

Sein unermüdlicher Einsatz für den Schutz der Fluss- und Auenlandschaften im Zwischenoderland im Westen Polen und im Osten Deutschlands überzeugte die Jury. Jonathan Rauhut wurde deshalb im

Wolfgang-Staab-Preisverleihung: Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald (links) mit Jonathan Rauhut

Rahmen der internationalen Fachtagung zum Thema Auenentwicklung des Bundesamtes für Naturschutz am 18. September 2019 mit dem hochdotierten Wolfgang Staab-Naturschutzpreis  ausgezeichnet. Dieser wird einmal jährlich von der Schweisfurth Stiftung in Kooperation mit dem Wolfgang Staab-Naturschutzfonds verliehen.

Naturschutz jenseits nationaler Grenzen

In der Vergangenheit war das Zwischenoderland mehrfach umkämpft, immer wieder gab es Pläne zu dessen Eindeichung – Anlass für den Umweltwissenschaftler Jonathan Rauhut eine Vielzahl an Verbänden und Fachleuten aus Polen und Deutschland auf die Wichtigkeit des Zwischenoderlands aufmerksam zu machen. Gemeinsam mit dieser Allianz konnte der diesjährige Preisträger die naturschutzfachlich äußerst kritische Eindeichung des Zwischenoderlands verhindern – ein bedeutender Erfolg für Hochwasserschutz in Polen, Deutschland und Europa. Ausführliche Informationen über den Preisträger und sein Wirken können der Pressemitteilung PM Preisverleihung WSN 2019 entnommen werden.

Flüsse und ihre Auen – wichtige Ökosysteme

Flüsse und ihre Auen zählen zu den artenreichsten Ökosystemen in Mitteleuropa und spielen eine zentrale Rolle für den Biotopverbund. Darüber hinaus zeichnen sie sich durch eine Reihe für Mensch und Natur essentielle Ökosystemdienstleistungen aus: Sie fungieren als nachhaltiger Hochwasserschutz, sind wichtig für die Selbstreinigung der Gewässer sowie für den Rückhalt von Treibhausgasen. Diese Funktionen zu erhalten und wo möglich wiederherzustellen, ist eine große Zukunftsherausforderung. Denn Flusslandschaften sind heute die am stärksten bedrohten Lebensräume überhaupt. Mit dem Wolfgang Staab-Naturschutzpreis ehrt und unterstützt die Schweisfurth Stiftung engagierte Privatpersonen, die sich aktiv für den Schutz der Auen vor Ort einsetzen und damit Ökosysteme von überregionaler Bedeutung retten. Mehr über den Preis und seinen Namensgeber erfahren Sie hier. 

Nachhaltiger Auenschutz – vom Fisch bis zum Weiderind

Am Freitag, 26. Oktober 2018, wurde in der Düsseldorfer Grey Schule der mit 20.000 Euro dotierte Wolfgang Staab-Naturschutzpreis für besondere Leistungen zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung in Fluss- und Auenlandschaften verliehen. Als Biokorridore, Hochwasser- und Dürreschutz und bei der Anreicherung und Reinigung des Grundwassers spielen Auen eine herausragende Rolle für Mensch und Umwelt.

Naturschutz jenseits von Disziplinen gedacht

Von der Renaturierung des Flusses Lippe und seiner Auen über Fischökologie und Ornithologie bis hin zu naturnaher Beweidung durch Rinder und Pferde reicht das beachtliche Arbeits- und Forschungsspektrum der diesjährigen Preisträgerin Dr. Margret Bunzel-Drüke. Mit ihrem multidisziplinären Ansatz überzeugte sie die dreiköpfige Jury, bestehend aus der Stifterin des Preises, Dr. Dorette Staab, Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald (Vorstand der Schweisfurth Stiftung) und Prof. Dr. Emil Dister (Aueninstitut am Karlsruher Institut für Technologie). Die Naturschützerin engagiert sich seit über 30 Jahren im Verein Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz (ABU) im Kreis Soest als Projektleiterin und Wissenschaftlerin. Ihre Forschungsinteressen haben sich im Lauf der Jahre entwickelt, sagt die Flussexpertin: „Man kommt vom Hölzchen auf’s Stöckchen, vom Eisvogel auf die Fische, von den Fischen auf die Fließgewässer, von dort auf natürliche Dynamik und dadurch auf den Einfluss der großen Weidetiere – alles hängt irgendwie zusammen.“

Bunzel-Drüke ist Buchautorin, arbeitet aktuell eine Analyse zum Fischbestand der Lippe unter Federführung des Landesfischereiverbands und ist in einem Renaturierungs-Projekt der Lippe aktiv. Ihre Motivation und Kreativität scheint unerschöpflich – wenn die Pragmatikerin doch mal auf einem Weg nicht vorankommt, dann findet sie rasch eine neue Lösung.

Anerkennung von höchster Stelle

Dr. Heinrich Bottermann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW, würdigte Dr. Margret Bunzel-Drüke in seiner Laudatio für ihr vielseitiges Engagement: „Das Denken in biologischen Kreisläufen zum Beispiel von den Quappen bis hin zu den Fischen“ zeichnet die Preisträgerin besonders aus. Ihr Einsatz für die neue Nutzung von Überschwemmungsgebiete durch Weiderinder und Pferde führt zur Freihaltung von Flächen und der Zunahme von Biodiversität.“

„Privatpersonen, die Impulse geben, kritische Fragen stellen und die Rolle des Natur-und Umweltschutzes im gesamtökologischen Kontext immer wieder neu denken und thematisieren sind wesentlich für die nachhaltige Entwicklung von Fluss- und Auenlandschaften“, davon ist Prof. Franz-Theo Gottwald überzeugt.

Der Wolfgang Staab-Naturschutzpreis würdigt Verdienste um Fluss- und Auenschutz

Seit 2015 vergibt die Schweisfurth Stiftung den mit 20.000 Euro dotierten Preis in Kooperation mit dem Wolfgang Staab-Naturschutzfonds an Personen, die sich besonders für den Fluss- und Auenschutz engagieren. Wolfgang Staab (1938-2004) machte sich als leidenschaftlicher Umweltschützer in Rheinland-Pfalz einen Namen. Als Vorsitzender des Landesverbandes Rheinland-Pfalz des BUND wirkte er viele Jahre sehr erfolgreich; später war er als Schatzmeister im BUND-Bundesverband tätig. Seine Witwe Dr. Dorette Staab richtete 2014 den Wolfgang Staab-Naturschutzfonds innerhalb der Schweisfurth Stiftung ein.

Mit der Verleihung des Wolfgang Staab-Preises 2019 startet zugleich auch die Bewerbungsfrist für die Preisvergabe 2019. Nominierungen bzw. Bewerbungen können bis zum 1. Dezember 2018 eingereicht werden. Hier finden Sie weiterführende Informationen und das aktuelle Faltblatt zu den Preisträger:innen.

Copyright der Fotos: Kristina Malis

Headerfoto (Copyright: Kristina Malis), v.l.n.r.: Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald (Vorstand der Schweisfurth Stiftung) und Prof. Dr. Emil Dister (Aueninstitut am Karlsruher Institut für Technologie) mit der Preisträgerin Dr. Margret Bunzel-Drüke, der Stifterin Dr. Dorette Staab und Dr. Heinrich Bottermann (Staatssekretär Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW).

Wolfgang Staab-Naturschutzpreis 2019: Jetzt bewerben!

Flussbegleitende Auenlandschaften zählen zu den vielfältigsten und artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Darüber hinaus spielen sie bei der Rückhaltung von Hochwasser und der Abpufferung von Trockenheit, bei der Selbstreinigung der Flüsse, bei der Anreicherung und Reinigung des Grundwassers sowie als Biokorridore in der Landschaft eine herausragende Rolle; sie bilden mit den Flüssen eine untrennbare, ökologische Einheit. Heiße und trockene Sommer, wie sie vermehrt auftreten, setzen der Gewässerökologie stark zu. Die Wasserpegel sinken, der Sauerstoff reduziert sich, die Wassertemperatur steigt und es bilden sich vermehrt Algen. Die Folge: Flussbetten, wie beispielsweise das der Schwarzen Elster in Brandenburg, trocknen streckenweise aus und Fische sowie andere Wasserbewohner sterben.

Um auf diese und andere Probleme wie der Verbauung, Kanalisierung, dem Abbau von Kiesen und Sanden sowie den Bau immer neuer Wasserkraftwerke aufmerksam zu machen und den Schutz von Flüssen und Auen zu fördern, vergibt die Schweisfurth Stiftung mit dem Wolfgang Staab-Naturschutzfonds bereits zum vierten Mal den Wolfgang Staab-Naturschutzpreis für besondere Leistungen zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung in Fluss- und Auenlandschaften.

Leben für den Naturschutz

Der Preis ist benannt nach Wolfgang Staab (1938-2004). In Worms am Rhein geboren und aufgewachsen machte er sich an der Spitze des BUND-Landesverbandes Rheinland-Pfalz einen Namen als außergewöhnlich engagierter und erfolgreicher Anwalt der Natur. Er kam 2004 bei einem Autounfall ums Leben. Seine Witwe Dr. Dorette Staab ist Stifterin des Preises und ist neben Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald, Vorstand der Schweisfurth Stiftung, und Prof. Dr. Emil Dister, langjähriger Leiter des Aueninstituts in Rastatt, Mitglied der dreiköpfigen Jury.

Hier finden Sie weiterführende Informationen und das aktuelle Faltblatt zu den PreisträgerInnen von 2015-2018.

Sie sind Flussschützer? Oder kennen jemanden aus Wissenschaft oder Umweltschutzarbeit, der sich in herausragender Weise für den Schutz von Fluss- & Auenlandschaften engagiert? Dann kontaktieren Sie uns mit Ihrer Bewerbung oder Nominierung!

Schweisfurth Stiftung
z. Hd. Johanna Bär
Rupprechtstr. 25
D-80636 München

Telefon: +49 / 89 / 179595-15
Fax: +49 / 89 / 179595-19

jbaer@schweisfurth-stiftung.de
www.schweisfurth-stiftung.de

Flüsse vor Gericht?

„Wasser verstehen“ – unter diesem Motto fand am Weltwassertag, dem 22. März 2018, das Wasser-Symposium mit dem Titel „H2O + x“ in der Schweisfurth Stiftung statt. Der Tag bot vielfältig Perspektiven aus Naturschutz, Landwirtschaft und Kunst auf das Lebenselement – im Fokus stand am Anfang der Wasserschutz. Eine sehr beeindruckende Herangehensweise an das Thema zeigte ein Vortrag zur Weltsicht indigener Völker auf Wasser und deren Wasserschutz-Bestrebungen. Zum Beispiel haben Flüsse in Neuseeland, Indien oder Ecuador in den letzten Jahren gesetzliches Klagerecht erhalten und können vor Gericht vertreten werden. In Neuseeland zum Beispiel gemeinsam von Mitgliedern des Parlaments und Repräsentanten der Maoris. Wie kam es dazu? Welche Wirkung haben die Gesetze?

Der Klimawandel und die weitreichende Umweltzerstörung sind unbestritten. Die Vereinten Nationen, das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), der Club of Rome, sie alle warnen vor einer planetaren Katastrophe. Ein fundamentaler Wandel, eine Transformation des Verhältnisses zwischen Mensch und Natur ist nötig, um die Grenzen des Planeten nicht zu überschreiten. Für die Vertreter der „rights of nature“ Bewegung heißt das, der Natur höchstmöglichen Schutz und höchsten gesellschaftlichen Wert zuzusprechen.

Rights of nature

Ziel ist es, der Natur weltweit juristisch einklagbare Rechte zu verleihen, diese anzuerkennen und zu verteidigen. Als Reaktion auf die enttäuschende Klimakonferenz in Kopenhagen 2009, fand 2010 in Cochabamba, Bolivien eine Klimakonferenz für die Zivilgesellschaft statt. Mehr als 32.000 Aktivisten, Wissenschaftler und Umweltschützer erarbeiteten damals die „Universelle Erklärung der Rechte der Natur“. In Ecuador und Bolivien sind solche Rechte der Natur bereits in der Verfassung verankert.
Pachamama, Mutter Erde, ist in der Verfassung Ecuadors als juristische Person anerkannt. Damit wird der Natur das Recht auf Respekt vor ihren Lebenszyklen, Strukturen, Funktionen und Entwicklungsprozessen zugesprochen. Seit 2014 ist in Ecuador die Privatisierung von Wasser verboten. Ebenso wenig kann Wasser Gegenstand einer kommerziellen Vereinbarung der nationalen Regierung mit einer anderen Regierung, eines multilateralen Abkommens oder eines privaten internationalen oder nationalen Unternehmens sein. Wasser soll ausschließlich ein öffentliches Gut sein. Das Gesetz bezieht sich auf die indigene Kosmovision, eine Weltanschauung, welche die Werte und Bräuche der Urvölker Ecuadors beschreibt. Integraler Bestandteil dieser Kosmo-Vision ist Buen Vivir.

Buen vivir als Gesellschaftsform

S.E. Jorge Jurado, ehemaliger Wasserminister von Ecuador (2008-2010), beschreibt das Konzept Buen Vivir so: „Das würdevolle oder gute Leben (Buen Vivir) ist für mich eine Gesellschaftsform, in der ich sicher bin, dass meine Bedürfnisse gedeckt sind, ohne dass dadurch Bedürfnisse anderer beeinträchtigt sind. Es bedeutet ein Leben in Einklang mit der Natur und in einer Gesellschaft, in der niemand zurückbleibt, wo genug für alle da ist und es niemandem an etwas fehlt.“
Wasser ist Teil des Naturerbes, ein Gut, das essentiell für das Leben ist und damit auch wesentlich für das würdevolle Leben gemäß dieser holistischen Kosmo-Vision. Eine Weltsicht, die auch vermehrt in ökologischen Debatten in Deutschland Einzug findet.
Wasserschutz in Deutschland
In Deutschland genießt Wasser noch keine juristischen Rechte, aber es gibt zahlreiche Verbände und NGOs, die sich für den Wasserschutz einsetzen. Die Schweisfurth Stiftung vergibt jedes Jahr den mit 20.000 Euro dotierten Wolfgang Staab-Naturschutzpreis für besondere Leistungen zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung in Fluss- und Auenlandschaften. Die Bewerbungsfrist für den Wolfgang Staab-Naturschutzpreis endet zum 1. Dezember des Vorjahres.

Wolfgang Staab-Naturschutzpreis 2018: Jetzt bewerben!

Bis zum 1. Dezember 2017 können sich engagierte Umweltschützer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz für den mit 20.000 Euro dotierten Wolfgang Staab-Naturschutzpreis bewerben oder Vorschläge für potenzielle Preisträger einreichen.

Flüsse: Lebensadern in Gefahr

Flussbegleitende Auenlandschaften zählen zu den vielfältigsten und artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Darüber hinaus spielen sie bei der Rückhaltung von Hochwasser, bei der Selbstreinigung der Flüsse, bei der Anreicherung und Reinigung des Grundwassers sowie als Biokorridore in der Landschaft eine herausragende Rolle; sie bilden mit den Flüssen eine untrennbare, ökologische Einheit. Doch aufgrund massiver Verbauung, Kanalisierung, Abbau von Kiesen und Sanden sowie durch den Bau immer neuer Wasserkraftwerke finden sich kaum noch naturnahe und weitgehend intakte Fluss- und Auenlandschaften. Um auf diese Probleme aufmerksam zu machen und den Schutz von Flüssen und Auen zu fördern, vergibt die Schweisfurth Stiftung mit dem Wolfgang Staab-Naturschutzfonds bereits zum dritten Mal den Wolfgang Staab-Naturschutzpreis für besondere Leistungen zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung in Fluss- und Auenlandschaften.

Leben für den Naturschutz

Der Preis ist benannt nach Wolfgang Staab (1938-2004). In Worms am Rhein geboren und aufgewachsen machte er sich an der Spitze des BUND-Landesverbandes Rheinland-Pfalz einen Namen als außergewöhnlich engagierter und erfolgreicher Anwalt der Natur. Er kam 2004 bei einem Autounfall ums Leben. Seine Witwe Dr. Dorette Staab ist Stifterin des Preises und ist neben Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald, Vorstand der Schweisfurth Stiftung, und Prof. Dr. Emil Dister, langjähriger Leiter des Aueninstituts in Rastatt, Mitglied der dreiköpfigen Jury.

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Mit Forschung und Musik im Einsatz für den Auenschutz

Am Freitag, 13. Oktober 2017, wurde in Rastatt bei Karlsruhe der mit 20.000 Euro dotierte Wolfgang Staab-Naturschutzpreis für besondere Leistungen zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung in Fluss- und Auenlandschaften verliehen. Preisträger sind in diesem Jahr die zwei Umweltaktivisten und Naturschützer Nikolaus Geiler und Wolfgang E. A. Stoiber.

Naturschutz als Generationenprojekt

Nikolaus Geiler überzeugte die dreiköpfige Jury, bestehend aus der Stifterin des Preises, Dr. Dorette Staab, Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald (Vorstand der Schweisfurth Stiftung) und Prof. Dr. Emil Dister (Aueninstitut am Karlsruher Institut für Technologie) mit seinem Engagement in Theorie und Praxis. Der Gewässer-Biologe ist Gründer der Aktion „Rettet den Rhein“ und ist damit maßgeblich daran beteiligt, dass heute wieder Lachse im Rhein schwimmen. Zusammen mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) erstellte er zahlreiche Studien zum naturnahen Hochwasserrückhalt sowie zur Auenrevitalisierung. Außerdem ist er Herausgeber des BBU-WASSER-RUNDBRIEFES und Sprecher des Arbeitskreises Wasser des Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU). Jenseits des Schreibtisches setzt sich der Preisträger unter anderem aktiv für die Pflanzen- und Tierwelt an der Dreisam in Freiburg ein. Dabei ist es ihm ein Anliegen, die junge Generation im Rahmen von Projekten mit Schulklassen an den Gewässerschutz heranzuführen. Bei der regionalen Arbeit verliert Geiler jedoch die globale Dimension nicht aus dem Blick. „Wir müssen uns auch in der Gewässerschutzpolitik viel mehr Gedanken darüber machen, welche Verantwortung wir gegenüber Entwicklungs- und Schwellenländer haben, wenn es um eine sozial und ökologisch akzeptable Produktion geht“.

Dr. Brigitte Dahlbender, Vorstandsvorsitzende des Landesverbands Baden-Württemberg des BUND würdigte Nikolaus Geiler in ihrer Laudatio für sein zielorientiertes Engagement: „Er legt den Finger in die Wunde, bringt die Gegenseite, aber auch seine Verbündeten zum Nachdenken und zeigt Wege auf, die richtige Lösung umzusetzen.“

Kulturprojekte für die Renaturierung der Weißen Elster

Den zweiten Preisträger Wolfgang E. A. Stoiber beschrieb Dr. Nils Franke, Sprecher der Regionalgruppe Sachsen des Bundesverbands Beruflicher Naturschutz e. V., in seiner Laudatio als „energiegeladen, ideenreich, teilweise völlig unorthodox, strategisch höchst geschickt und ehrenamtlich arbeitend bis zum Anschlag“. Der ehemalige Metzgermeister hat sich dem Naturschutz des Leipziger Auwalds und der weißen Elster verschrieben. Er ist Mitgründer und Vorsitzender des Vereins Naturschutz und Kunst Leipziger Auwald (NuKLA e.V.), der sich als Schnittstelle zwischen „Natur, Kultur, Ökologie und Ökonomie“ sieht. Das Hauptziel ist die Renaturierung der Weißen Elster zwischen Zeitz und Halle/Merseburg. Mit dem AULA-PROJEKT2030 soll eine beispielhafte Verbindung von integriertem Hochwasserschutz, Naturschutz und sanftem Tourismus geschaffen werden. Neben 37 Konzerten, die der Verein bereits organisiert hat, finden regelmäßig Aktivitäten im NuKLA Bildungswerk statt. In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule werden Umweltbildungskurse und Auwald-Exkursionen angeboten. Um den fachlichen Austausch zu unterstützen, fanden im Frühjahr 2017 erstmals das Auenökologiesymposium sowie die AULA-Citytagung statt.

„Privatpersonen, die Impulse geben, kritische Fragen stellen und die Rolle des Natur-und Umweltschutzes in der Konkurrenz um Ressourcen und Flächen immer wieder thematisieren sind wesentlich für die nachhaltige Entwicklung von Fluss- und Auenlandschaften“, ist  Prof. Franz-Theo Gottwald überzeugt. Große Freude hatten Jury und Gastgeber Prof. Dr. Florian Wittmann, seit 2016 Leiter des Rastätter Aueninstituts, deshalb mit dem steigenden Interesse der jüngeren Generationen am Naturschutzpreis.

Der Wolfgang Staab-Naturschutzpreis würdigt Verdienste um Fluss- und Auenschutz

Seit 2015 vergibt die Schweisfurth Stiftung den mit 20.000 Euro dotierten Preis in Kooperation mit dem Wolfgang Staab-Naturschutzfonds an Personen, die sich besonders für den Fluss- und Auenschutz engagieren. Wolfgang Staab (1938-2004) machte sich als leidenschaftlicher Umweltschützer in Rheinland-Pfalz einen Namen. Als Vorsitzender des Landesverbandes Rheinland-Pfalz des BUND wirkte er viele Jahre sehr erfolgreich; später war er als Schatzmeister im BUND-Bundesverband tätig. Seine Witwe Dr. Dorette Staab richtete 2014 den Wolfgang Staab-Naturschutzfonds innerhalb der Schweisfurth Stiftung ein.

Mit der Verleihung des Wolfgang Staab-Preises 2017 beginnt zugleich die Bewerbungsfrist für die Preisvergabe 2018. Die Frist läuft bis zum 1. Dezember 2017. Weiterführende Informationen finden Sie hier.

Header-Foto (v.l.n.r.): Wolfgang E. A. Stoiber, Dr. Nils Franke, Dr. Dorette Staab, Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald, Nikolaus Geiler, Dr. Brigitte Dahlbender, Prof. Dr. Emil Dister

Wolfgang Staab-Naturschutzpreis 2017: Jetzt bewerben!

Noch bis zum 1. November 2016 können sich engagierte Umweltschützer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz für den Wolfgang Staab-Naturschutzpreis bewerben oder Vorschläge einreichen.

Flüsse: Lebensadern in Gefahr

Flussbegleitende Auenlandschaften zählen zu den vielfältigsten und artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Darüber hinaus spielen sie bei der Rückhaltung von Hochwasser, bei der Selbstreinigung der Flüsse, bei der Anreicherung und Reinigung des Grundwassers sowie als Biokorridore in der Landschaft eine herausragende Rolle; sie bilden mit den Flüssen eine untrennbare, ökologische Einheit. Doch aufgrund massiver Verbauung, Kanalisierung, Abbau von Kiesen und Sanden sowie durch den Bau immer neuer Wasserkraftwerke finden sich kaum noch naturnahe und weitgehend intakte Fluss- und Auenlandschaften. Um auf diese Probleme aufmerksam zu machen und den Schutz von Flüssen und Auen zu fördern, vergibt der Wolfgang Staab-Naturschutzfonds in Kooperation mit der Schweisfurth Stiftung jährlich den Wolfgang Staab-Naturschutzpreis für besondere Leistungen zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung in Fluss- und Auenlandschaften.

Leben für den Naturschutz

Der Preis ist benannt nach Wolfgang Staab (1938-2004). In Worms am Rhein geboren und aufgewachsen machte er sich an der Spitze des BUND-Landesverbandes Rheinland-Pfalz einen Namen als ungewöhnlich engagierter und erfolgreicher Anwalt der Natur. Er kam 2004 bei einem Autounfall ums Leben. Seine Witwe Dr. Dorette Staab ist Stifterin des mit 20.000 Euro dotierten Preises und ist neben Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald (Vorstand der Schweisfurth Stiftung) und Prof. Dr. Emil Dister, langjähriger Leiter des WWF-Auen-Instituts in Rastatt, Mitglied der dreiköpfigen Jury.

Sind Sie Flussschützer? Oder kennen jemanden aus Wissenschaft oder Umweltschutzarbeit, der sich in herausragender Weise für den Schutz von Flüssen engagiert? Dann kontaktieren Sie uns!

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Das Leben an die Flüsse zurückbringen: Verleihung des Wolfgang Staab-Preises 2016

Lang wurde der Rhein als reine Wasserstraße für den Schiffsverkehr gesehen, seine Ufer wurden verbaut und die Auen zerstört. Das wollte Flussexperte Klaus Markgraf-Maué nie hinnehmen. Seit 20 Jahren widmet sich der studierte Biologe und Geograf bei der NABU-Naturschutzstation Niederrhein der Renaturierung ursprünglicher Auenlandschaften. Für seine Arbeit erhielt der Flussexperte am 10. Juni 2016 den diesjährigen Wolfgang Staab-Naturschutzpreis bei einem Festakt in den Räumen der Schweisfurth Stiftung in München.

Klaus Markgraf-Maue: Ein Pionier, der andere mitreißt
„Dass man am Rhein, an der meistbefahrenen Wasserstraße Deutschlands, Renaturierungsprojekte durchführen kann, ist nicht selbstverständlich“, betonte NABU-Präsident Olaf Tschimpke in seiner Laudatio auf den Preisträger. Die wachsende Bereitschaft der zuständigen Behörden, solche Vorhaben des NABU zuzulassen und zu unterstützen, verdanke man Pionieren wie Markgraf-Maué. Tschimpke würdigte den Flussexperten als mitreißenden Motivator, der es immer verstanden habe, alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen. Seine Arbeit und seine „nie verkniffene, immer positive Art“ hätten dazu geführt, dass die Fluss- und Auenschutzprojekte wachsende Anerkennung fänden.

Der Rhein kann wieder mehr sein als eine Wasserstraße
Die Rede des Preisträgers Klaus Markgraf-Maué wurde geprägt von einem Blick auf zukünftige Projekte und Ziele. Trotz der wichtigen Rolle des Rheins als Verkehrsweg sei es möglich, ihn auch als wertvollen Lebensraum für Mensch, Tier und Pflanzen zu erhalten und zu renaturieren. Gebremst werde dieser Prozess aber oft von bürokratischen Hürden, deren Abbau sich der Preisträger wünscht. „Viele lokale Projekte stoßen auf große Hindernisse in der Verwaltungsstruktur, die zu bewältigen uns viel Zeit und Geld kostet.“ Dass er sich von solchen Verzögerungen nicht entmutigen lässt, zeigt Markgraf-Maués erfolgreiche Arbeit in vielen Projekten, beispielsweise im Naturschutzgebiet Emmericher Ward am Niederrhein.

Preis würdigt Verdienste um Fluss- und Auenschutz
Seit 2015 vergibt die Schweisfurth-Stiftung den mit 20.000 Euro dotierten Preis in Kooperation mit dem Wolfgang Staab-Naturschutzfonds an Personen, die sich besonders für den Fluss- und Auenschutz engagieren. Wolfgang Staab (1938-2004) machte sich als leidenschaftlicher Umweltschützer in Rheinland-Pfalz einen Namen. Als Vorsitzender des Landesverbandes Rheinland-Pfalz des BUND wirkte er viele Jahre sehr erfolgreich; später war er als Schatzmeister im BUND-Bundesverband tätig. Seine Witwe Dr. Dorette Staab richtete 2014 den Wolfgang Staab-Naturschutzfonds innerhalb der Schweisfurth Stiftung ein.

Mit der Verleihung des Wolfgang Staab-Preises 2016 beginnt zugleich die Bewerbungsfrist für die Preisvergabe 2017. Sie läuft bis zum 1. Oktober 2016. Weiterführende Information können Interessenten unter info@schweisfurth-stiftung.de anfordern bzw. Vorschläge einreichen.

Mehr Informationen zum Thema Fluss- und Auenschutz finden Sie auf den Seiten der NABU Naturschutzstation Niederrhein und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung

Headerfoto (v.l.n.r.): Prof. Emil Dister (WWF Aueninstitut Rastatt), NABU-Präsident Olaf Tschimpke, Preisträger Klaus Margraf-Maué, Prof. FRanz-Theo Gottwald, Vorstand der Schweisfurth Stiftung

Wolfgang Staab-Naturschutzpreis: Flüsse schützen – Leben schützen

Flüsse sind die Adern des Lebens. Sie versorgen ihre Umgebung mit Frischwasser und bieten einen vielfältigen Lebensraum für eine Fülle an Pflanzen und Tieren.

Flüsse spielen eine tragende Rolle bei der Regulierung des Klimas. Dennoch werden sie immer noch unzureichend vor Eingriffen geschützt. Flusslandschaften sind heute die am stärksten bedrohten Lebensräume überhaupt. Besonders leiden die Lebensadern unter dem Bau fortwährend neuer Wasserkraftwerke, die wie Geschwüre wuchern und die Landschaften für immer komplett verändern, teilweise sogar unfruchtbar machen.

Den Naturschatz bewahren

Der Wolfgang Staab-Naturschutzpreis wird aus Mitteln des Wolfgang Staab-Naturschutzfonds der Schweisfurth Stiftung gefördert. Um den Naturschatz der Flüsse und Auen weltweit zu bewahren, wird der mit 20.000 Euro dotierte Preis jährlich für besondere Leistungen zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung der Fluss- und Auenlandschaft vergeben.

Der Preis ist benannt nach Wolfgang Staab (1938-2004), der sich an der Spitze des BUND-Landesverbandes Rheinland-Pfalz einen Namen machte. „Wer etwas tut, hat Recht. Wer nichts tut, hat Unrecht“ war ein Leitspruch des kämpferischen Umweltschützers, der 2004 bei einem Autounfall ums Leben kam. Dr. Dorette Staab stiftete den Preis, der 2015 zum ersten Mal vergeben wurde.

Jury-Mitglieder sind Dr. Dorette Staab, Prof. Dr. Emil Dister (ehem. KIT-Aueninstituts in Rastatt), Dr. Niels Kohlschütter (Schweisfurth Stiftung) und Andreas Krug (Bundesamt für Naturschutz).

Herausragendes Engagement: Ulrich Eichelmann erhält Naturschutzpreis

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(von links nach rechts) Preisträger Ulrich Eichelmann, Dr. Dorette Staab, und Prof. Dr. Emil Dister (WWF-Aueninstitut)

Ulrich Eichelmann, Umweltaktivist, Filmemacher und Geschäftsführer der international tätigen NGO RiverWatch, wurde am 24. Juni 2015 in Rastatt als erster Preisträger mit dem Wolfgang Staab-Naturschutzpreis ausgezeichnet.

Eichelmann, geboren 1961 in Nordrhein-Westfalen, ist ein Kämpfer, der Dinge bewegen und Spuren hinterlassen will. Ein kreativer Stratege und unbequemer Zeitgenosse, der gerne und ausdauernd gegen den Strom schwimmt.

 

 

 

Preisträger Ulrich Eichelmann mit Dr. Dorette Staab, Stifterin des Preises

Preisträger Ulrich Eichelmann mit Dr. Dorette Staab, Stifterin des Preises


Naturzerstörung unter dem Deckmantel des Klimaschutzes

Der studierte Landespfleger arbeitete unter anderem 17 Jahre lang als Wasserexperte beim WWF Österreich. Er leitete die Kampagne Stop Ilisu gegen das Staudammprojekt Ilisu am Tigris in der Türkei. Für seinen Film „Climate Crimes − Umweltverbrechen im Namen des Klimaschutzes“ beschäftigten sich Eichelmann und sein Team mit dem rasanten Ausbau von Wasserkraft, Biogas und Biodiesel.

Der Bau immer neuer Staudämme und Wasserkraftwerke sei momentan die größte Bedrohung für die Flüsse, so Eichelmann in seiner Dankesrede. Die zumindest abschnittsweise noch intakten Flusslandschaften auf dem Balkan etwa sollen dem Bau von 2.000 neuen Kraftwerken geopfert werden. Weltweit würden über 100 Milliarden Dollar jährlich in den Neubau von Wasserkraftwerken investiert. Das sei Naturzerstörung im Namen des Klimaschutzes.

 

 

 


Bewerben oder Vorschläge einreichen

Die Bewerbungsfrist für den Wolfgang Staab-Naturschutzpreis endet immer zum 1. Oktober des Vorjahres. Interessierte können sich bewerben oder Vorschläge einreichen unter info@schweisfurth-stiftung.de.