Tierwohl

Gemeinsam verantwortlich handeln. Echtes Tierwohl voranbringen!

Informationen zum aktuellen Projekt kuhgebundene Kälberaufzucht
der Schweisfurth Stiftung finden Sie hier.

3.000 Kilogramm – um diese Menge ist laut Milchindustrie Verband die durchschnittliche Jahresmilchleistung einer deutschen Kuh heute im Vergleich zu 1990 gestiegen. Ein Anzeichen dafür, dass es den Kühen gut geht? – Ja, davon sind zumindest einige Branchenvertreter überzeugt: Denn wenn es den Kühen nicht so gut ginge, könnten sie auch nicht so viel Milch geben, argumentieren sie. Für uns ein Trugschluss! Deshalb setzten wir uns für echtes Tierwohl ein! Jede Spende, die unsere Arbeit finanziell unterstützt, ist ein wichtiger Beitrag beispielsweise dafür, dass immer mehr Landwirte eine kuhgebundene Kälberaufzucht praktizieren können.

Doch zunächst ein paar Fakten über gängige Praktiken in der Haltung von Milchvieh: Über 90 Prozent der Milchkühe dürfen ihre Hörner nicht mehr tragen, Kälber werden in der Regel kurz nach der Geburt von der Mutterkuh getrennt, sodass ein Ausleben von artgerechtem Verhalten wie Saugen am Euter und Ablecken des Kalbes durch die Kuh nicht möglich ist, und die Kälbersterblichkeit ist bedenklich hoch – einige Quellen berichten von über zehn Prozent.

Tierwohl beginnt bei der Kälberaufzucht

Tierwohl und artgerechte Haltung von Milchkühen beginnen mit der Kälberversorgung, davon sind wir überzeugt. Eine Alternative zur Trennung von Kuh und Kalb direkt nach der Geburt stellt die kuhgebundene Kälberaufzucht dar. Dies bedeutet, dass die Kälber von der eigenen Mutter oder einer Ammenkuh gesäugt werden und täglich Kontakt mit erwachsenen Kühen haben. Studien zeigen, dass sich dies positiv auf Gesundheit, Entwicklung und Sozialverhalten der Kälber auswirkt. Die tierfreundlichere Kälberaufzucht ist jedoch mit einem höheren finanziellen Aufwand verbunden und wird auch deshalb in der Praxis kaum angewandt. Was zählt mehr im ethisch-ökonomischen Spannungsfeld: Der „Preis“ oder der „Wert“?

Jeder kann einen Unterschied machen

Nur Tierwohl, das bei der Aufzucht beginnt, ist mit den ethischen Grundsätzen der ökologischen Agrarkultur vereinbar. Dabei kann jeder Einzelne einen Beitrag zur Förderung echten Tierwohls leisten, zum Beispiel indem beim wöchentlichen Einkauf auf die Herkunft tierischer Produkte geachtet wird. Eine weitere Möglichkeit ist die Beteiligung an Organisationen, Vereinen und Stiftungen, die sich für das Thema stark machen und grundlegende Veränderungsprozesse anstoßen. So engagiert sich die Schweisfurth Stiftung beispielsweise aktiv für die Ausbreitung der kuhgebundenen Kälberaufzucht. Eine konkrete Projektmaßnahme ist zum Beispiel die Durchführung eines Praxis Dialogs am 08. April 2019, bei dem sich MilchviehhalterInnen, WissenschaftlerInnen und potenzielle MarktpartnerInnen über ihre Erfahrungen austauschen können. Um dieses Projekt weiter voranzubringen, sind wir als gemeinnützige Stiftung auf Spenden angewiesen. Hier finden Sie mehr zum Thema Spenden. Gerne können Sie auch persönlich mit uns Kontakt aufnehmen.

Themen: , , , ,